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Es gibt verschiedene Arten von Hydrozephalus und einige sind schwieriger zu diagnostizieren als andere. Ihr Arzt wird aus einer Reihe von Instrumenten oder Techniken wählen, um die Diagnose  zu bestätigen und das Erstellen eines Behandlungsplans zu ermöglichen. 

STANDARDMÄSSIGE DIAGNOSEINSTRUMENTE

Ultraschall-Scan 

Dieses Ultraschallgerät, bei dem eine ähnliche Technologie wie bei der Überwachung des Gesundheitszustands von Schwangeren eingesetzt wird, verwendet Hochfrequenz-Schallwellen, um die Strukturen im Schädelinneren abzubilden. Ultraschall wird häufig für die Erstuntersuchung von Säuglingen eingesetzt, da die angewendete Technik relativ einfach ist – der Schallkopf wird über die weiche Stelle (Fontanelle) auf dem Kopf des Babys bewegt.  

Ultraschall kann auch eingesetzt werden, um bei Routineuntersuchungen vor der Geburt einen Hydrozephalus erkennen zu können. Ultraschalluntersuchungen vor der Geburt sind mit keinen bekannten Nebenwirkungen für Mutter oder Kind verbunden und können verdächtige Merkmale wie vergrößerte Ventrikel und eine Schädigung des Hirngewebes aufzeigen. Der Arzt kann erkennen, ob der Plexus choroideus, eine algenartige Struktur, die den Liquor bildet, im Ventrikel schwebt. Häufig wird ein Abstand von mehr als 3 mm zwischen dem Plexus choroideus und dem Rand des Ventrikels als abnormal angesehen. 

CT-Scan

Bei der Computertomographie werden Röntgenstrahlen eingesetzt, um Querschnittsbilder des Gehirns zu erstellen. Das Erstellen der Aufnahmen nimmt nur wenig Zeit in Anspruch und ist mit keinerlei Schmerzen verbunden. Allerdings muss der Patient still liegen, weshalb Kinder möglicherweise ein leichtes Beruhigungsmittel benötigen. CT-Scans bei Verdacht auf Hydrozephalus können die Größe der Ventrikel erkennen lassen, liefern aber weniger genaue Bilder als MRT-Scans . Deshalb werden sie in der Regel nur für Notfalluntersuchungen eingesetzt.      

MRT-Scan

Die Magnetresonanztomographie nutzt Radiowellen und ein starkes Magnetfeld, um Bilder des Gehirns zu erstellen, mit denen Größe und Form der Ventrikel bestimmt werden können. Dem Patienten können zudem Farbstoffe (Kontrastmittel) injiziert werden, die eine Untersuchung der Fließmuster des Liquors ermöglichen.  

MRT-Scans können vergrößerte Ventrikel erkennen lassen, die durch überschüssigen Liquor verursacht werden. Sie können auch eingesetzt werden, um zugrundeliegende Ursachen des Hydrozephalus oder andere Erkrankungen, die zu den Symptomen beitragen, aufzudecken. Die Untersuchung ist mit keinerlei Schmerzen, jedoch mit einem hohen Geräuschpegel verbunden. Zudem muss der Patient still liegen, weshalb Kinder für bestimmte MRT-Aufnahmen möglicherweise ein leichtes Beruhigungsmittel benötigen. Manche Krankenhäuser verwenden jedoch ein sehr schnelles MRT-Verfahren, sodass in der Regel keine Beruhigungsmittel erforderlich sind. 

ZUSÄTZLICHE INSTRUMENTE ZUR DIAGNOSE EINES NORMALDRUCKHYDROZEPHALUS (NPH)

Neuropsychologischer Test

NPH ist die am schwierigsten zu diagnostizierende Form des Hydrozephalus. Eines seiner Merkmale ist eine Verlangsamung der Gehirnfunktion, ähnlich wie bei der Alzheimer-Krankheit. Daher wird die geistige Leistungsfähigkeit des Patienten sorgfältig mit Hilfe kognitiver Tests beurteilt, bei denen dem Patienten eine Reihe von Fragen gestellt werden. Auf diese Weise wird ein kognitives Profil des NPH erstellt, das die Differentialdiagnose unterstützt, das Fortschreiten der Erkrankung verfolgt  und hilft, die Wirksamkeit der Behandlung zu messen. 

Liquoruntersuchungen

Sie dienen der Überprüfung der Funktion des Shunts oder der Bestimmung des Drucks im Shunt. Zu diesen Untersuchungen gehören u. a. die Lumbalpunktion, die externe Lumbaldrainage, die Messung des Liquor-Abflusswiderstands, die Überwachung des intrakraniellen Drucks (ICP) und die Isotopen-Zisternographie. 

Lumbalpunktion

Eine Lumbalpunktionstellenweise auch als „Tap-Test“ bezeichnet, ist ein Verfahren, bei dem eine Liquorprobe aus dem unteren Bereich der Wirbelsäule entnommen wird. Die Entnahme eines Teils des Liquors während einer Lumbalpunktion kann zur Besserung der Symptome beitragen. Der Arzt wird Ihren Gang und Ihr Gleichgewicht sowohl vor als auch nach dem Eingriff beurteilen, um zu sehen, ob die Entnahme des Liquors zu einer deutlichen Besserung führt. Diese Tests helfen bei der Behandlungsentscheidung. Wenn sich die Symptome bessern, kann ein operativer Eingriff bei Ihnen von Nutzen sein. 

Lumbaler Infusionstest

Bei einem lumbalen Infusionstest wird langsam Flüssigkeit in den unteren Bereich Ihrer Wirbelsäule injiziert, während der Druck gemessen wird. Ihr Körper sollte die zusätzliche Flüssigkeit resorbieren und der Druck sollte niedrig bleiben. Wenn Ihr Körper die zusätzliche Flüssigkeit nicht aufnehmen kann, steigt der Druck. Dies könnte darauf hindeuten, dass Sie an einem NPH leiden und von einem operativen Eingriff profitieren werden.